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Die Südpfalzlerchen auf Chorfahrt

Am Sonntag, den 24. Juli 2022 ging es für die Südpfalzlerchen auch in diesem Jahr wieder auf Chorfahrt in den Sommerferien. Um 12 Uhr stiegen sie in den Reisebus, der sie nach Friedrichshafen an den Bodensee brachte. Nachdem die Zimmer in der Graf-Zeppelin-Jugendherberge bezogen und das Gepäck verstaut war, unternahm die Gruppe einen Spaziergang ans Ufer des Bodensees und genoss das traumhafte Wetter. Zum Abendessen waren alle wieder zurück in der Herberge und probten anschließend, wie auch an den nächsten Abenden, für die neue Musicalproduktion zur Herxheimer 1250 Jahrfeier im nächsten Sommer mit Regisseurin Carmen Lutz. Am nächsten Tag besuchte der Chor das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen, wo die Kinder kleine Koffer basteln und einzelne Erinnerungsstücke an das Stück deutscher Luftfahrtgeschichte mitnehmen konnten. Am Dienstag fuhr die Gruppe gleich nach dem Frühstück zur historischen Klosterbaustelle „Campus Galli“ in Meßkirch, wo hautnah erlebt werden konnte, wie im Mittelalter gelebt und gearbeitet wurde. Nach einem historischen Mittagessen vor Ort konnte jede/r auf eigene Faust ins Leben des 9. Jahrhunderts schnuppern und sich über das damalige Handwerk unterrichten lassen. Am darauffolgenden Tag ging es aufs Wasser. Mit einem Schiff wurde die Insel Mainau angesteuert, wo es einige Wunder der Natur zu sehen gab und die Kinder eine Schatzsuche machen durften. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Konstanz ging es im Anschluss mit dem Katamaran zurück nach Friedrichshafen. Am Donnerstag brachte der Bus die Reisegruppe nach Bregenz in Österreich, wo die Südpfalzlerchen schwitzend, aber glücklich den 1064 m hohen Pfänder bestiegen und die Aussicht sowie den dortigen Alpenzoo genossen. Da kam die Abkühlung im Strandbad am Nachmittag genau richtig. Zurück in der Jugendherberge und gestärkt vom Abendessen gab es beim „Bunten Abend“ viel zu lachen. Am vorletzten Tag der Reise fuhr der Chor ins Ravensburger Spieleland, wo alle Altersgruppen gemeinsam viel Spaß mit Fahrgeschäften, Bewegungsparcours und Shows hatten. An diesem letzten Abend sangen die Südpfalzlerchen ihre liebsten Lieder in der Jugendherberge und übten sich in der Choreografie. Am Tag der Rückreise bestaunte die Gruppe die Pfahlbauten in Uhldingen und wanderte anschließend auf den Affenberg in Salem. Abends zurück in Herxheim konnten alle viel erzählen, bevor sie müde ins Bett fielen.

Mitgliederversammlung mit Neuwahlen im Förderverein der Südpfalzlerchen

Zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen begrüßte der 1. Vorsitzende die Mitglieder des Fördervereins der Südpfalzlerchen sowohl im Haus der Begegnung als auch online zugeschaltet. In seinem Bericht ging er auf die Tätigkeiten des Vereins in den vergangenen zwei Jahren ein, die unter Coronabedingungen besonders herausfordernd waren. Trotzdem konnten einige ganz besondere Projekte wie die Aufführung des Musicals „Madagascar – ein musikalisches Abenteuer“ im Waldstadion oder das Konzert OpenAir am See umgesetzt werden. Das war nur möglich dank der Arbeit der engagierten, zuverlässigen und ehrenamtlichen Mitglieder. Es wurden einige Dankesworte ausgesprochen, besonders in Richtung der ausscheidenden Vorstandsmitglieder. Wir freuen uns auf die nächsten zwei Jahre in der neuen Vorstandskonstellation!
Der neu gewählte Vorstand von links: Sabine Rieder, Christine Wilhelm, Melanie Kuhn, Timo Schwall, Anna Lischke, Ethelbert Biegard, Samira Schwall, Annika Marz, Margot Bittig, Markus Ruppert, Vanessa Eck und Eva-Maria Ruppert.

Madagascar – Nicht nur ein musikalisches Abenteuer

Das Musical „Madagascar – Ein musikalisches Abenteuer“, das die Herxheimer Südpfalzlerchen am ersten Oktoberwochenende im Waldstadion der Südpfalzgemeinde auf die Bühne gebracht haben, war ein voller Erfolg. Auf einer imposanten Bühne im Waldstadion, wo sonst Sandbahnrennen stattfinden und bis vor ein paar Jahren auch Pferde um die Wette galoppierten, sorgten 26 Sängerinnen und Sänger sowie mehr als 40 erwachsene Helferinnen und Helfer im Hintergrund drei Tage lang für rundum beeindruckende Aufführungen.Ursprünglich sollte das Stück um ausgebüxte Zootiere aus New York, die aufgrund kurioser Umstände in Madagaskar landen und dort mit echter Wildnis konfrontiert werden, schon vor einem Jahr in der Herxheimer Festhalle aufgeführt werden. Aber auch hier machte Corona einen Strich durch die Planung. Statt Woche für Woche gemeinsam an Musik, Schauspiel und Choreographie zu feilen, musste sich das Ensemble über viele Monate mit Videokonferenzen behelfen – digital fanden Chorproben mit Leiterin Eva-Maria Ruppert, Stimmbildung mit Gesangspädagogin Bettina Baumann und Tanzübungen mit Choreografin Katharina Bakhtari statt. Erst im Juni konnte Regisseurin Carmen Lutz im Hof der Grundschule mit den Schauspielproben beginnen. Zu dem Zeitpunkt stand fest, dass man wegen der Corona-Vorgaben für die Aufführungen auf die Rennbahn ausweichen würde, wo vor der Tribüne mit hohem Aufwand eine überdachte Bühne errichtet wurde, damit neben dem Publikum auch die Lerchen vor Regen geschützt waren.

Mehr als 1300 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen zu vier regulären Shows, und über 400 Grundschulkinder nahmen an einer morgendlichen Sondervorführung teil. Damit wurden trotz coronabedingter Abstandsregeln mehr Karten verkauft als bei den früheren Musicals. „Das Stück unter diesen Vorgaben aufzuführen war ein Risiko und hätte schiefgehen können, aber es hat alles funktioniert wie erhofft, und ich bin froh, dass wir das Risiko eingegangen sind“, ist Eva-Maria Ruppert zufrieden. Positiv ist die Bilanz nicht nur, was die Organisation angeht: Nach Monaten, in denen man nur online oder auf drei Meter Abstand im Freien proben konnte, hatte die Motivation gelitten und der Chor einige Abgänge zu verzeichnen, die Umbesetzungen erforderten. Aber seit die Kinder und Jugendlichen wieder regelmäßig zusammen proben konnten, sei auch das Gemeinschaftsgefühl zurückgekehrt. Dazu trug nicht zuletzt eine Chorwoche am Ende der Sommerferien bei, bei der Musik, Tanz und Schauspiel erstmals zusammen einstudiert werden konnten. Neben vielen Proben standen Spiele und Ausflüge auf dem Plan – unter anderem fuhr die Gruppe in den Landauer Zoo, wo die Chormitglieder die tierischen Vorbilder studieren konnten. Improvisationsübungen sorgten für Spaß und stärkten die Flexibilität. „In dieser Zeit ist die Gruppe zusammengewachsen und hat Verantwortung übernommen“, erzählt die Chorleiterin.

Das machte sich bezahlt, als es ernst wurde. Obwohl man auf der Bühne nur einen einzigen Probedurchlauf hatte, war Eva-Maria Ruppert überrascht, dass alles klappte und wie hoch das Niveau war: „Jedes Kind hat sein Bestes gegeben, es war viel Spannung in den Choreographien, das Stück machte gute Laune und kam auch prima an.“ Tatsächlich folgten viele im Publikum der Aufforderung, am Ende aufzustehen und zu „I like to move it“ gemeinsam die Hüften zu schwingen. Das ausgeklügelte Hygienekonzept ist ebenfalls aufgegangen – auch dank dem Roten Kreuz, das mit kostenlosen Coronatests direkt am Eingang dafür sorgte, dass selbst Ungeimpfte nicht abgewiesen werden mussten. Ganz herzlichen Dank – auch an das Land Rheinland-Pfalz, die Glückspirale und andere Sponsoren, die die Produktion finanziell unterstützt und möglich gemacht haben.

Die beteiligten Kinder und Jugendlichen sind sehr froh, dass sie das Musical endlich aufführen konnten. „Es war eine Herausforderung, sich über einen so langen Zeitraum mit Lockdown und Onlineproben immer wieder zu motivieren, aber die Lieder und die Bühne waren echt cool, und am allerschönsten war das Gemeinschaftserlebnis“, erklärte Milena Bittig, die die Giraffe Melman spielte. Felix Stankus alias Lemurenkönig Julien fand es für sich eine „harte Challenge“, beim gleichzeitigen Tanzen und Singen nicht aus der Puste zu kommen. Für Magdalena Kuhn, die gleich in vier Rollen zu sehen war, war das schnelle Umziehen die größte Herausforderung. Sie fand toll, dass alle zusammen so viel gemacht und erreicht haben. „Wir sind wieder eine richtig gute Chorgemeinschaft“, freute sich auch Johanna Schmitt, und Mika Licht, der als Zebra Marty begeisterte, hob hervor, dass die Gruppe durch die intensiven Proben vor den Aufführungen neu zusammengewachsen sei und nach den Corona-Einschränkungen ihren Chorklang wiedergefunden habe.

Tobias Wilhelm